Marktüberblick Nr. 9/2024
Obst & Gemüse
Erntebeginn von Nuss- und Trockenfrüchte
Die Nuss- und Trockenfrucht Saison steht vor der Tür. Tunesien erwartet dieses Jahr eine sehr gute Ernte. Ab Oktober werden die süßen Früchte exportiert. Auch Ägypten ist mit der Ernte seiner traditionellen Medjool Dattel sehr zufrieden. Der Anbau dieser außergewöhnlich feinen Datteln wurde in den letzten Jahren stark forciert. Mittlerweile werden in Ägypten rund 1,75 Millionen Medjool Palmen bewirtschaftet.
Getrocknete Feigen verzeichnen einen Preisanstieg.
Die Prognosen für Walnüsse aus Grenoble liegen etwa 30 % unter dem Vorjahresniveau. Chilenische Walnüsse sind im Herbst die ersten mit neuer Ernte auf dem Markt. Das Exportvolumen nach Deutschland wurde nahezu verdoppelt.
Die Haselnusserzeuger im Piemont erwarten dieses Jahr eine deutlich geringere Erntemenge im Vergleich zum Vorjahr. Nach anfänglich sehr guten Prognosen aus der Türkei wurden die Erwartungen aufgrund eines Schädlingsproblems nun etwas gedämpft.
Erdnüsse zeigen sich in den letzten Jahren im Gesamt-Handelsvolumen sehr stabil. Die Herkunftsländer gleichen sich oft gegenseitig aus.
Verzögerte Kartoffelernte mit guter Prognose
Die Kartoffelernte hat sich, wie bereits im Laufe des Jahres beschrieben, nach hinten verschoben. Aktuell können wir nicht zu den gewohnten Zeitpunkten in die Verhandlungen für das nächste Jahr einsteigen. Wir rechnen mit einer Verzögerung von vier Wochen. Bis dahin wird sich der Markt klarer abzeichnen, da noch viele Kartoffeln im Boden sind. Die Ernteprognose ist sehr gut, und wir hoffen, dass auf den letzten Metern bei der finalen technischen Ernte das Wetter mitspielt, sodass die Kartoffeln gut aus dem Boden geholt werden können.
Fleisch & Wurstwaren
Sinkendes Preisniveau für Schweinefleisch
Die Preise für Schlachtschweine gaben im August nochmals deutlich nach, so dass der AMI sich nun bei 2,00 EUR/kg SG (frei Schlachtstätte) bewegt. In diesem Zuge gaben z. T. auch Teilstücke im Einkauf nochmals preislich deutlich nach, so dass das Preisniveau im September unter dem von Juli und August liegt. Insgesamt stabilisieren sich die Schlachtzahlen in Deutschland. Obwohl das deutsche Schwein, preislich deutlich über dem Durchschnitt der EU liegt, wird ein nochmaliges Absinken des Preises unter die Marke von 2,00 EUR/kg SG (frei Schlachtstätte) nicht erwartet.
Preisfestigung für Rindfleisch erwartet
Die Preise für Schlachtvieh sind in der letzten Woche massiv angestiegen. Darüber hinaus ist das Angebot bis Ende August/ Anfang September sehr gering, da der Milch- und Buttermarkt steigt und die Abgabebereitschaft der landwirtschaftlichen Betriebe sehr gering war. Im gleichen Zug erfolgt aktuell im LEH die Umstellung der Sortimente auf das Herbst-/Wintersortiment mit dem Fokus auf Keulenteile, eingeleitet durch erste Aktionen. Rindfleisch befestigt sich preislich daher im September 2024 deutlich.
In Brasilien lag das Angebot Ende August, sowohl im Ursprung als auch in der EU über dem Nachfrageniveau der EU. Brasilianisches Rindfleisch gibt daher vor allem bei Filets und Roastbeef ebenfalls im September preislich nach. Die Schlachtmengen in Argentinien sind weiterhin gering. Mit Abschluss der Koscher-Schlachtungen Mitte September erwartet man einen weiteren Rückgang der Schlachtmenge, ein geringeres Angebot im Ursprung und steigende R&L Preise bis 15.000 USD in den kommenden Wochen. Verspätete Verschiffungen und Ankünfte innerhalb der EU werden das Angebot zusätzlich geringhalten, so dass diese Faktoren zu einer weiteren Befestigung des Preisniveaus insgesamt führen werden und sich dieser Trend bis Jahresende festigen wird.
Historisch niedrige Preise für Lammfleisch gehören der Vergangenheit an
Die Schlachtzahlen in Neuseeland entwickeln sich tendenziell weiter rückläufig, wobei die Nachfrage in der EU und weltweit wieder steigt. Insgesamt festigt sich der Markt seit einigen Monaten, wobei sich die Tendenz auch im September mit steigenden Preisen in der Frische aber auch im TK-Bereich fortsetzt. Die historisch niedrigen Preise, wie im Jahr 2023 gehören endgültig der Vergangenheit an.
Steigendes Preisniveau für Kalbfleisch
Das gegenwärtige Aufzucht- und Schlachtvolumen der Niederlande von Kalbfleisch deckt aktuell nicht den Bedarf, bzw. die Nachfrage innerhalb der EU. Es wird erwartet, dass die Vermarktung der Vorderviertelteilstücke und Lappen zukünftig im Rahmen der "EU-Döner-Verordnung" schwieriger werden wird. Auch in diesem Zusammenhang steigen die Preise für Teilstücke der Keule und des Rückens.
Molkereiprodukte
Erwarteter Preishöchststand für Butter und Sahne
Die Preise für Butter und Sahne steigen weiter an, und es gibt bereits Prognosen, dass der Höchststand aus dem Jahr 2022 übertroffen werden könnte. Die Milchmengen liegen unter dem Vorjahresniveau, und die Qualität der Milch – insbesondere der Gehalt an Inhaltsstoffen wie Fett – entspricht weiterhin nicht den Erwartungen. Das bedeutet, dass für die Gewinnung von Fett mehr Milch als gewöhnlich benötigt wird. Dadurch wird das ohnehin knappe Angebot an Milch weiter belastet, was die Produktion von Fett aufgrund des höheren Milcheinsatzes verteuert.
Die Zusammensetzung der Milch lässt sich durch die Futtermenge und -art beeinflussen. Aufgrund des relativ niedrigen Milchpreises scheinen die Landwirte besonders auf die Kosten zu achten. Auch der Preis für Sahne wird aus den gleichen Gründen wie bei Butter weiter steigen.
Konserven
Steigende Preise bei Gemüsekonserven
In Italien kommt täglich immer weniger Rohware für Gemüsekonserven in den Fabriken an. Dies ist auf die Hitze und den Wassermangel zurückzuführen. Zukünftig ist mit höheren Preisen zu rechnen. Wir haben den Abschluss bereits gemacht und die Ware kontrahiert.